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Montag, 17. Februar 2014

Arbeiten auf einer Bananenfarm

Hier möchte ich mal kurz erklären was ich eigentlich den ganzen Tag so auf der Arbeit treibe.
Ich bin Bananenernter. Wir fahren mit einer Gruppe von 4-5 Personen mit einem Traktor durch die Felder durch. Hierbei muss ich in 2 oder drei Reihen neben der Traktorspur die Bananen auf ihre Reife kontrollieren. Dies verläuft nach einem Ausschlussverfahren, damit man sich nicht jede Staude anschauen muss.
Zuerst schaue ich mir die "Stringfarbe" an, die Bäume werden mit verschieden farbigen Kordeln gestützt. Momentan ernte ich blau und weiß. Dann sind noch Buchstaben an den Bäumen, wobei momentan D-G in Frage kommen. Die richtige Prüfung vollziehe ich mit der Rückseite meiner Machte, dort ist ein Greifer befestigt, der genau 31mm breit ist. Wenn ich mit diesem in der zweiten Bananenhand bei den mittleren 3 Bananen eine Berührung habe, darf die Staude geerntet werden. Das klingt jetzt alles etwas aufwendig, doch man ist in den Reihen ziemlich schnell unterwegs, sodass dies alles quasi beim Laufen erledigt wird.
Habe ich eine reife Bananenstauden gefunden, schlage ich den unteren Stiel ab und schlage danach ein X in den Baum. Wenn ich jetzt die Staude nach unten ziehe bricht der Baum an der entsprechenden Stelle und biegt sich nach unten. Ich lege mir die Staude an die Schulter und trenne sie mit einem Schlag vom Baum ab. Dieser Vorgang wird als "cutting" bezeichnet. Danach muss ich die Staude auf der Schulter zum Trailer bringen und dort in einer Reihe aufstellen. Dies ist das sogenannte "humping". Auf den meisten Farmen wird das Ernten von einem Cutter und einem Humper bewältigt, aber bei uns heißt es selfcutting! Zum Schluss fälle ich den Baum, den ich gerade abgeerntet habe. Das geht mit 1 oder 2 kräftigen Schlägen. Und schon wird der nächste Bunch gesucht!
Die Arbeit ist sehr anstrengend da die Stauden ca. 60kg +/- 20kg wiegen und auf die Dauer auch etwas langweilig. Aber die Tage gehen um und mit meinen Arbeitskollegen ist es auch immer wieder lustig.
Zu den Bildern: Die Bananenbunches werden wenn sie sich ausreichend geöffnet haben in Säcke verpackt, um sie vor der Sonne zu schützen.

Neues aus Tully

Ich melde mich mal wieder aus dem kleinen Tully. Die Zeit vergeht hier echt schnell. Arbeiten und entspannen. In meinem Hostel wohnen richtig viele coole Leute, mit den sitze ich an meinen freien Tagen oft auf der Terasse zusammen. Also es lassen sich auch die freien Tage ertragen, da man hier ja ansonsten nicht alzu viel machen kann.
Zwischenzeitlich stand die Farm, auf der ich arbeite, wegen zu starken Regenfaellen unter Wasser. Richtig krass, einige Felder waren bis zu 1,5m hoch ueberschwemmt. Momentan geht es aber mit dem Wetter, also Sonne und Regen sind gut ausgeglichen.
Am letzten Samstag habe ich zusammen mit Jonas noch einmal den Berg bestiegen. Allerdings sind wir um 4:15 aufgebrochen und bei Dunkelheit hoch. Das war richtig cool. Wie in einem Film hat man  nur dort was gesehen, wo man auch hingeleuchtet hat. Das negative waren, dass man die Spinnennetze erst kurz bevor man rein gelaufen ist, gesehen hat. Und das waren keine kleinen Spinnchen. Die Groeßte war circa so groß wie meine Handflaeche. Auserdem haben mir die vielen Moskitos ganz schoen zugesetzt. Aber ich habe es ueberlebt ;) Oben angekommen wollte ich den Sonnenaufgang anschauen. Das ging aber auch nicht so wirklich, da ein anderer Berg genau an der Stelle war, wo die Sonne hoch kam. Der Aufstieg hat sich aber trotzdem gelohnt, da es auch cool aussah, wie die Sonne sich hinter dem Berg hervorgeschoben hat.
Am Sonntag war ich zusammen mit einigen Leuten in Mission Beach am Strand. Dort wurde gegrillt, geangelt und die Sonne genossen.
Von Mittwoch bis Samstag werde ich wahrscheinlich wieder etwas unterwegs sein. Tully kehre ich aber noch nicht meinen Ruecken zu. Hier werde ich noch einige Wochen verweilen. Ich melde mich wieder und es gibt nachher auch noch ein paar Bilder von der Bananenfarm.
Liebe Grueße
Jakob