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Mittwoch, 23. März 2016

Mrauk U

Als nächstes Ziel hatte ich Mrauk U heraus gesucht. Mir wurde es von anderen Reisenden sehr ans Herz gelegt und so entschloss ich mich, dass ich die abgelegene Stadt gerne besuchen wollte. Mrauk U wird von den Einheimischen Miauuu ausgesprochen, was mir das ein oder andere mal ein lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Wie schon gesagt ist die Stadt weit abgelegen von der klassischen Myanmar Route und es kommen nur wenige Reisende hier her. Entsprechend schwierig war auch die Organisation des Transportes. Es existiert zwar seit neustem eine Direktverbindung von Bagan mit dem Van, doch war diese die nächsten Tage schon ausgebucht. Da ich wusste, dass es aus Magwe einen Nachtbus gab, versuchte ich nachmittags eine Fahrt nach Magwe zu bekommen. Dies stellte sich schon als etwas komplizierter heraus als erwartet, aber ein letzter Platz war für die Fahrt um 16 Uhr noch verfügbar. Freundlich half man mir auch gleich weiter wegen der Weiterreise. Mit einem Zettel mit dem Namen Koh Min Min drauf, wüsste man in Magwe wohl etwas anzufangen. Das war tatsächlich so, den angekommen wussten die Motorrad Taxifahrer gleich wo ich hin musste. Angekommen wartete ich auf Nachtbus nach Mrauk U, in dem eventuell noch ein Platz frei war. Glücklicherweise ergatterte ich den letzten Notplatz. Das sind keine normalen Sitze, sondern in Bussen hier wird der Mittelgang stets auch bestuhlt. Entweder mit Hockern oder mit ausklappbaren Sitzen. Die Fahrt war lang und anstrengend. Denn die Straßen kann man kaum als Straßen bezeichnen. Teilweise ohne Asphalt, in der Regel nur Platz für ein Fahrzeug bietend und voll von Kurven, steilen Bergen und Serpentinen. Wer mich kennt, weiß wieso das gerade für mich so anstrengend ist. Das die Einheimischen das fahren auch nicht so vertragen und sich des öfteren Leute lautstark im Bus übergeben, machten die Fahrt auch nicht angenehmer.
Wie auch immer, früh morgens habe ich die Stadt erreicht. Ein Guesthouse war schnell gefunden und so konnte ich gleich mit der Besichtigung starten.


Mrauk U war, wen überrascht es, einst die Hauptstadt des letzten Rakhine-Reiches. Das besondere hier ist die malerische Kulisse. Denn die Ruinen von Tempeln und Pagoden sind in das Stadtbild integriert. Sie liegen teilweise Haus an Haus mit niedrigen Häusern der Einwohner.
Es ist schwer vorstellbar, dass Mrauk U für 350 Jahre Machtzentrum im Norden war. Es besaß Handelsbeziehungen, die bis nach Arabien und Europa reichten. Es gab sogar ein kleines europäisches Viertel für Portugiesen und Holländer. Davon ist heute nicht mehr viel zu sehen, heute sieht man eine kleine ruhige verschlafene Stadt.
Mitten in der Stadt befindet sich der Königspalast, der aber eher enttäuschend ist, da davon bis auf die Grundmauern nichts mehr übrig ist. Mittelalterliche Reisende berichteten von verschwendericher Pracht, dass Verzierungen aus Gold und Edelsteinen die Teakpfeiler des Palastes schmückten.
Beeindruckend sind dagegen die vielen Pagoden und Tempeln, die teilweise zwischen den Häusern aber meist zwischen Wiesen und Feldern stehen. So wanderte ich durch die Umgebung und stoppte an den vielen Ruinen um diese zu erkunden. 


Auch hier hatte ich wieder das Glück mit Locals in Kontakt zukommen und wurde von einem Einheimischen ein Stück bei meiner Besichtigung begleitet. Er führte mich auch weit in ein Wohnviertel hinein, wo ein Fest gefeiert wurde. Anlässlich der Einführung der neuen Mönche. Uns wurde sofort Kaffee gereicht (man trinkt in Myanmar so süß, dass selbst ich ihn trinken kann) und eine Reisspeise gereicht. Es lief laut Musik und die Einheimischen sangen fröhlich. Natürlich waren dann alle Augen auf mich gerichtet. Es war lustig, da bis auf meinen Führer niemand nur ein Wort Englisch konnte, aber man dennoch versuchte mit mir zu kommunizieren. 


Am Abend machte ich mich zu einem View Point für den Sonnenuntergang auf, den ich dort mit einer Französin und einem Einheimischen aus Sittwe betrachtet. Nach einem gemeinsamen Essen beschlossen wir auch den Sonnenaufgang am nächsten morgen gemeinsam zu besuchen.
Dieser war aber eher enttäuschen, da es morgens so wolkig war, dass die Sonne erst weit oben sichtbar wurde. Aber es war trotzdem cool zusammen mit Taschenlampen den Berg zum View Point zu erklimmen.





Rückblickend haben sich die Strapazen der Anreise aufjedenfall gelohnt, denn es war wieder ein sehr schöner und interessanter Ort an dem ich mit vielen netten Menschen zu tun hatte.
Nach ruhigen und entspannten Tagen stürze ich mich nun wieder in eine aufregende und lange Busfahrt an deren Ende ich mich aber mit  dem schönsten Strand von Myanmar belohne.




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