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Samstag, 12. März 2016

Myanmar - Yangon

Meine nächste Reise führt mich nach Myanmar. Myanmar, Burma, Birma hatte schon verschiedene Namen und ich schätze es als exotisches Reiseziel ein. Warum? Ganz einfach es kommen noch nicht so viele Reisende hier her. Die Tourismusbrauche wie auch vieles anderes befindet sich im Umbruch.
Seit 2010 ist die Militärdiktatur überwunden und es fanden erstmals freie Wahlen statt. Seit 2013 ist auch eine Ein- und Ausreise über Land möglich und man ist nicht mehr an die Flughäfen gebunden. Das Land öffnet sich langsam.
Während es in Thailand schwierig ist den Touristen- und Backpackerströmen zu entkommen, muss man hier einfach ein paar Schritte durch die Stadt gehen. Weg von den klassischen Touristenattraktionen und man wird stundenlang keinen anderen Reisenden aus dem Westen treffen.
Gestartet bin ich wie immer in Frankfurt. Dieses mal ging es mit Qatar Airways über Doha nach Bangkok. In Bangkok bin ich in Thailand eingereist und habe den Flughafen gewechselt (in Bangkok gibt es 2 Flughäfen und Kurzstrecken werden von AirAsia günstig am kleineren angeboten) und nach nicht mal 3h offiziellem Aufenthalt bin ich wieder ausgereist. Weiter ging es mit einem Flieger nach Yangon.

Da tauchte ein goldenes Mysterium am Horizont auf, ein funkelndes, großartiges Wunder, das in der Sonne glänzte...
" Das ist die alte Shwedagon-Pagode", sagte mein Gefährte. Und die goldene Kuppel sagte zu mir: "Das hier ist Birma, ein Land das anders ist als alle anderen, die du kennst."
Rudyard Kipling, Briefe aus dem Orient, 1898

Yangon oder zeitweise auch Rangoon, war bis 2006 Hauptstadt von Myanmar und ist die größte Metropole des Landes.
Rangoon wurde sie während der britischen Kolonialzeit genannt. Den Briten sind einige beeindruckende Kolonialbauten zu verdanken. Wobei davon leider viele völlig verrotten und verfallen, da zur Sanierung einfach das Geld fehlt. Denn Myanmar ist eines der ärmsten Länder der Welt. Dies merkt man schnell an den Preisen, wenn man sich durch die Stadt bewegt, Bus und Bahn fährt oder etwas isst und trinkt.
Eine kurze Busfahrt in der Stadt kostet 200 Kyat, eine mehrstündige Zugfahrt 1200 Kyat, Essen von einer Straßenküche zwischen 400 und 3000 Kyat, ein Myanmar Bier 800 Kyat und eine kürzere Taxifahrt 2000 Kyat.
Nur zur Information 1€ sind 1300 Kyat.
Doch gleichzeitig sind die Einwohner sehr herzlich, offen und freundlich. Man wird überall angelächelt und angesprochen obwohl das Englisch meist auf wenige Wörter begrenzt ist. Selbst in der ärmsten Vierteln freuen sich alle einen "western guy" zu sehen. Die Kinder lachen, zeigen auf einen und laufen einem immer ein Stück hinter her.
Sehr interessant ist ebenfalls der Straßenverkehr.
In Myanmar gilt Rechtsverkehr. Dies war aber nicht immer so. 1948 wurde Birma von den Briten in die Unabhängigkeit entlassen, der Linksverkehr, den die Briten eingeführt hatten blieb aber. 1970 hatte der damalige Präsident Ne Win dann einen Traum, der von seinem persönlichen Wahrsager als Zeichen für einen notwendigen Wechsel zum Rechtsverkehr gedeutet wurde. Sodass ein Gesetz erlassen wurde und schlagartig von Links- zu Rechtsverkehr gewechselt wurde. Aufgrund dieses Ereignisses und da die meisten Autos aus Japan importiert werden gilt zwar Rechtsverkehr, doch der Fahrersitz ist meist auf der rechten Seite des Autos. Sodass eigentlich jedes Auto alle 5 Sekunden hupt.
Man hupt als Ankündigung das man überholt, man hupt während man überholt, sodass der andere nicht auch die Spur wechselt, man hupt wenn Roller, Fahrräder oder Fußgänger voraus sind (auch wenn mehr als genug Platz zum vorbeifahren ist), man hupt wenn die Ampel grün wird, man hupt bevor man abbiegt und manchmal habe ich das Gefühl die hupen hier ab und zu auch nur zum Spaß.
Nun aber zu Yangon. Ich habe im Internet gelesen, das unweit des Flughafens eine Bushaltestelle ist von der aus die Nummer 43 in der Nähe meines Hostels hält. Wenn ich so eine Information habe nehme ich natürlich nicht ein Taxi in die Stadt. Wobei ich der einzige war der den Flughafen nicht mit einem Taxi verlassen hat und die Blicke der Myanmarer waren etwas verwundert. Nach einigem Suchen und Fragen fand ich auch die Bushaltestelle, wobei sich hier ein neues Problem darstellte, die Busse waren nicht mit mir bekannten Zahlen nummeriert, sondern es lehnte der Buskassierer aus der Tür und brüllte lauthals das Ziel des Busses heraus. Nach einigem Durchfragen bin ich aber schließlich angekommen. 

Am ersten Tag besuchte ich die Sule Pagode, sie ist direkt auf einem Kreisel errichtet, bzw.  eine Straße um sie herum und sie befindet sich direkt im Zentrum von Yangon.
Ganz in der Nähe der Sule Pagode befinden sich einige Gebäude aus der Kolonialzeit, besonders beeindruckend ist die City Hall.

Am Abend gab es noch ein paar Bier in einer Karaoke Bar, wobei diese nichts mit einer mir bekannten Karaokebar zu tun hatte. Es konnten keine Gäste singen, sondern es gab Angestellte die Myanmar`s Schlagerhits zum Besten gaben. Nach jedem Song gab es eine kleine Fashionshow, bei der ca. 6 Mädchen/Frauen über einen Laufsteg marschierten. Das ganze war mir etwas suspekt, zudem das Mädchen aus der Gruppe mit der ich unterwegs war, die einzige weibliche Person vor Ort war, die dort nicht arbeitete und wir mehrfach aufgefordert wurden keine Fotos von der Bar zu machen.

Am nächsten Tag teste ich das innerstädtische Zug fahren aus. Durch die Stadt fährt eine "Kreisbahn", sodass man theoretisch eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung von außen gelegenen Bezirken problemlos mit diesem Zug machen könnte. Allerdings ist der Zug nicht schneller als ein Fahrradfahrer und für einen Circle braucht er 3h.



Um der Großstadt etwas zu entkommen, kann man einfach in einen der Parks gehen. Dort picknicken die Einheimischen mit ihren Familien und entspannen am See.
Bekannt ist Yangon für das Nationalheiligtum, die Shwedagon-Pagode, welches ich natürlich auch besucht habe.



Es ist eine der beeindruckensten Tempelanlagen die ich je besucht habe. Mit einer Höhe von bis zu 100m ist sie zwar nicht die höchste Pagode Myanmars aber die größte. Der Hauptstupa besitzt einen Umfang von 433m und ist mit 100 kleineren Pagoden, Glocken und Verzierungen geschmückt. Es befinden sich unzählige Buddhafiguren, einige Schreine und Bildnisse über die Tempelanlage verteilt. Generell ist alles vergoldet und mit Edelsteinen besetzt. Das Gold wird alle 3 Jahre komplett entfernt und neu angebracht.




 Der Eingang wird von zwei Löwen bewacht, die der Prinz der Legende nach aus Trauer errichten ließ. Er wurde als Kind von eben diesem verschleppt und aufgezogen. Später kehrte er an den Hof zu seinem Vater zurück, der ihm auf trug den Löwen zu töten. Nach der Tat bereut dies der Prinz so sehr, dass er vor alle Tempeln dem Löwen ein Denkmal setzte.

Den Sonnenuntergang kann man in der Pagode wunderbar verfolgen, dabei verdunkelt sich der Tempel, bevor er wieder in leuchtendem Gold erstrahlt, da er abends durch Lichter und um den Hauptstupa herum verteilte Feuerschalen in Szene gesetzt wird.






Ich weiß noch nicht ob und wie ich Fotos hochladen kann, da die Hostels hier nicht wie sonst oft in Südostasien einen Computer zur Nutzung haben. Aber ich werde bei Gelegenheit sicher eine Möglichkeit finden.
Soweit erstmal von mir zu Yangon!
Grüße an alle zuhause und Save travels an den Rest der Welt!

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