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Sonntag, 11. September 2016

Mt. Fuji

Mount Fuji, auch als Fujiyama oder Fudschi bekannt, ist ein Vulkan und mit einer Höhe von 3776 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg Japans. Gleichzeitig ist er aber auch ein Heiligtum,  welches jeder Japaner einmal in seinem Leben bestiegen haben sollte. Die Japaner verehren den Berg aufgrund des symmetrischen Vulkankegels und da sie dort Konohanasakuyahime, die Götten der aufblühenden Baumblüte vermuten.
Es gibt unterschiedliche Routen die den Berg hinaufführen, wir haben uns für die Yoshida Track, die traditionellen Route, entschieden. Wir wollten aber nicht einfach nur den Berg besteigen, sondern von der Spitze den Sonnenaufgang betrachten. Dafür mussten wir bei Nacht die Wanderung bei Nacht zurücklegen. Etwas Pech hatten wir mit dem Termin. Denn am 11.08.2016 ist ein nationaler Feiertag in Japan, der sogenannte Mountain Day. Dieser wurde erst neu eingeführt und fand dieses Jahr zum aller ersten mal statt. Dadurch waren viel viel mehr Japaner als sonst unterwegs. Davon erfuhren wir aber erst im Bus, der uns zur 5. Station brachte. Das ist der höchste Punkt, den man mit dem normalen Straßenverkehr erreichen kann. Von dort aus starteten wir unsere Wanderung und mussten bis zu Spitze über 1400 Höhenmeter zurücklegen.


Mount Fuji, also known as Fujiyama or Fudschi, is a volcano with a height of 3776 meters above sea level, the highest mountain of Japan. At the same time it is also a sanctuary that every Japanese citizen should ascend once in their life. The culture worships the mountain due to its symmetrical volcano cone and because they assume Konohanasakuyahime the goddess of the blooming tree flower is there. 
There are different routes one can take up the mountain. We went with the Yoshida track, the traditional one. But we didn’t only want to climb up the mountain but watch the sun rise on top of the peak. For this reason we had to mount up at night. A bit unlucky was the decided date. Than August 11th 2016 is a public holiday in Japan called Mountain Day. This was a newly introduced holiday and took place for the first time this year. That’s why there were much more Japanese en route than usually. But we only got of this knowing as we sat in the bus that brought us to the 5th Station. That is the highest point one can reach with public transportation. From that point on we started our hike and covered an altitude distance of 1.400m.





In Japan ist es zu dieser Zeit sehr warm, meist über 30°C. Oben auf der Spitze des Berges allerdings nur 5-6°C. Neben all den super ausgerüsteten Japaner, sahen wir etwas unvorbereitet aus. Allerdings hatten wir dafür natürlich nicht die entsprechende Kleidung im Gepäck. Dennoch wollten wir den Aufstieg auf uns nehmen.

Und der hatte es doch ganz schön in sich... Es war keine reine Wanderangelegenheit, immer wieder mussten wir über Felsen oder unmenschlich große Stufen klettern. Durch den Feiertag waren so viele Menschen da, dass die Wege teilweise verstopften. Man musste warten, dass es weiterging, weil einige langsamer wurden, es aber meist auch keine Möglichkeit gab außen vorbei zu gehen. Dadurch zog sich vorallem das letzte Stück sehr lang.
Desto höher wir kamen, desto kälter wurde es. Hinzu kam noch ein starker Wind. Ich hatte ein T-Shirt, 2 Pullis und meine Regenjacke an, eine Jogging- und eine Treckinghose. Dennoch war es gerade an den windigen Stellen sehr frisch. Außerdem wurde die Luft immer dünner. Mit steigender Höhe musste man deutlich mehr oder tiefer einatmen. Viele Japaner hatten extra Flaschen mit angereichertem O² dabei.
Für eine Pause oder zum Aufwärmen gab es viele Möglichkeiten. So waren entlang des Weges immer wieder Berghütten errichtet. In diesen konnte man schlafen , pausieren oder essen. Das ließen sie sich aber fürstlich entlohnen.
Ich zahlte für eine Fertigsuppe, die man im Supermarkt für unter 1€ bekommt 4€. Eine ordentliche Preissteigerung. Dafür durfte ich mich aber auch (solange ich am Essen war) auf eine Bank innerhalb einer Hütte niederlassen. Das dürfen nämlich nur "Kunden". Eine Stunde ausruhen kostet hier nämlich knapp 15€. Man bekommt kein Bett, man darf einfach nur ins Warme und sich auf einer Bank oder dem Boden niederlassen. Für ein Bett muss man einen deutlich höheren Preis zahlen. Pro Stunde versteht sich natürlich :D Ich vermute das die Preise auch gerade wegen des Feiertages so hoch waren.

Durch die Menschenmassen verzögerte sich die Wanderung deutlich, sodass ich froh war, das wir zeitig aufgebrochen waren. Nach stundenlanger Wanderung durch die Dunkelheit erreichten wir um 4:20 den Gipfel. Gerade noch rechtzeitig um den Beginn des Sonnenaufgangs nicht zu verpassen. Es hatten sich schon eine Vielzahl an Japanern hinter eine Absperrung bereit gestellt um diesen zu fotografieren. Wir waren einfach so frech uns vor diese auf den Boden zu setzten. Dadurch behinderten wir niemanden und hatten Plätze in der ersten Reihe. Es dauerte auch nicht lange bis uns das viele nachgemacht haben. Den Sonnenaufgang zu beschreiben ist schwierig. Zunächst einmal war es richtig richtig kalt. Der Wind blies und wir haben gefroren. Aber wir saßen auf 3700 Metern über den Wolken in der ersten Reihe mit perfektem Blick auf das Wolkenmeer. Daher darf man sich über die Ausgangssituation nicht wirklich beschweren.
Während die Wolken an uns vorbeizogen und unter uns weiter hunderte Japaner dem Ende des Weges entgegenfieberten schob sich langsam am Horizont die Sonne hervor. Es war hell, rot, orange,... einfach schön. Die Wolken sahen so weich aus, als ob man sich darauf legen könnte. Hinzu ein blauer Himmel und ein atemberaubender Sonnenaufgang. Es ist schwer in Worte zu fassen. Einfach unglaublich schön.


In this season it is quite warm in Japan, mostly over 30°C. Yet on top of the mountain the temperature was only 5-6°C. Besides all the other fully equipped Japanese we looked kind of unprepared. But we didn’t have anything fitting in our bags. Despite, we wanted to take the risk and climb up the mountain.
And the track was a challenge… it was not a pure hiking experience as we had to climb over stones, cliffs and unbelievable high steps. Because of the public holiday the path was sometimes overcrowded and blocked as the people became slower and slower and there was no way to get past them. Because of that it took longer than expected, especially at the last bit.
The higher we went, the got colder it got. In addition a stong wind was blowing. I wore a shirt, 2 hoodies, my rain jacket, sweats and a tracking pants. But it still got chilly when the wind hit me. Furthermore, the air got much thinner. Going up higher you had to take deep breaths. Most Japanese had extra oxygen bottles with them.
There were multiple opportunities for taking a break or to warm-up. Consistently along the pathway were little lodges, where you could sleep, take a break or eat something. However, they cost a fortune.
I paid for an instant soup 4€, which you could buy for under 1€ in the supermarket. A huge rise in price. But the time i was eating, I was allowed to sit on a bench inside the hut. That is only allowed for “customers”. One hour of resting costs almost 15€ without even getting a bed. You are only entitled to sitting on a bench or on the floor. For a bed you had to pay a way higher price. And of course per hour :D I’m guessing that the prices were also as high because of the public holiday.
Through the mass of people the walk took much longer than expected, that’s why I was relieved that we decamped that early. After hiking for hours in the darkness we reached the peak at 4:20am. Just in time for the sunrise. Many of the Japanese had already placed themselves behind the barrier to take pictures. We were as bold as to sit down in front of them, not bothering them but to sit in first row. It didn’t take a long time until many imitated us. It is very hard describe the sunrise. First of all it was really cold. The wind blew and it was really chilly. But we were there, sitting in 3700 meters over the clouds in first row with perfect view of the sea of clouds. With these conditions you shouldn’t really complain. As the clouds drifted by and hundreds of Japanese simmered with excitement as they reached the top of the mountain, the sun slowly rose from the horizon. It was bright, red, orange,.. simply beautiful. The clouds looked so comfy where you just wanted to snuggle in them. Furthermore, the blue sky and the breathtaking sunrise. It is hard to put in words.
Just stunningly beautiful.  
















Nach dem Sonnenaufgang wärmten wir uns mit heißem Kaffee und Tee auf. Aber nicht in dem wir ihn tranken, sondern die heißen Dosen hielten. Denn die Metalldosen wurden in kochendes Wasser gelegt. Perfekt für diesen Moment. 
Es ist schon ein geiles Gefühl so weit oben zu sein. Über den Wolken, über der Welt. Die ersten Sonnenstrahlen spendeten auch etwas Wärme. Und beim Abstieg konnten wir schnell einige Klamottenschichten ablegen. Für den Abstieg mussten wir aber einen anderen Weg wählen um andere Wanderer nicht zu behindern. Es führten Serpentinen stundenlang hinunter. Der Aufstieg war deutlich anspruchsvoller und interessanter gewesen. Es war aber auch ein cooles Gefühl in die Wolken hineinzulaufen.

After the sunrise we warmed ourselves with hot coffee and tea. But not by drinking it but by holding the hot cans. The metal cans were put in boiled water to be heated. Perfect for this moment.
It is a really a breathtaking feeling being up that far in the sky. Above the clouds, on top of the world. The first sunrays gave some heat. And finally going downhill we could take of layer for layer of our clothes. Hiking down we had to take a different track not to interfere with the upcoming wanderers. Serpentines were showing the way downhill for hours. The climb up was much more challenging and interesting. But overall it was an amazing feeling to walk into the clouds.   




auf dem Gipfel
on top of the peak




der Weg in die Wolken
the pathway in the clouds


Nach dem Abstieg brachte uns der Bus von der fünften Station wieder zurück an einen kleinen Bahnhof. Von dort ging es dann Richtung Tokio.
Ein japanisches Sprichwort besagt: wer einmal den Fuji besteigt ist weiser, wer ihn zweimal besteigt ein Narr. Es war ein atemberaubender Sonnenaufgang und der Aufstieg eine echte Erfahrung. Ob ich den Berg ein zweites mal besteigen würde? Ich glaube nicht. Zumindestens nicht in den nächsten Jahren. Ich würde es Japanreisenden aber dennoch weiterempfehlen. Geht nur nicht am Mountain Day. 


After the descent the bus brought us down from the 5th Station back to the small train station. From there we departed in the direction of Tokyo.
A japanese saying implys: A person who was once on the Fuji is wiser, who went there twice is a fool. It was a breathtaking sunrise and the ascent was a striking experience. Will I climb up again? I don't think so. At least not in the next years. I would though give it travelers in Japan on the way to go up there. Just don't go on the Mountain Day.  










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